Tofubratlinge







Tofu ist in unserer Familie ein sehr zweischneidiges Schwert. Ich mag ihn gerne, v.a. wenn er nicht zu trocken ist, und genieße ihn als pflanzliche Eiweißquelle, allerdings nicht als Ersatz für Fleisch. Denn wenn ich Fleisch essen will, dann werde ich das tun. Für den Rest ist er Fleischersatz für Vegetarier, und da wir keine Vegetarier sind, brauchen wir auch keinen Tofu. Und überhaupt sei dieses ganze künstliche Essen ja nicht gut.

Natürlich kann man auch Soja Fleischersatz machen. Und ob ich eine pflanzliche Alternative brauche, die nach Fleisch schmeckt, entscheidet jeder selbst. Vielleicht mag ich ja den Fleischgeschmack, möchte aber aus ethischen Gründen kein Tier essen.

Tofu ist auch nichts neumodisches. Erste Nachweise zeigen, dass Tofu bereits im Jahre 164 v.Chr. (also vor über 2000 Jahren!) zu Zeiten der Han-Dynastie in China entwickelt wurde. Im 8. Jahrhundert breitete er sich über Korea und Japan über den gesamten asiatischen Raum aus.

Tofu wird aus Sojamilch hergestellt. Dafür wird die Milch meist mit Nigari (Magnesiumchlorid), Zitronensäure oder Calciumsulfat zum Gerinnen gebracht und dann durch Erhitzen und Abschöpfen oder Filtrieren abgetrennt. Je nach Sorte des Tofus wird die Masse dann gepresst und getrocknet.



Tofu enthält mit 83 kcal pro 100 g relativ wenig Kalorien. Er enthält 8 essentielle  Aminosäuren, ist reich an Eiweiß, Eisen, Calcium und Magnesium.

Aber er schmeckt nicht nach Fleisch und ist deshalb für mich auch kein fleischersatz. Wenn man es genau nimmt, schmeckt Tofu nach nicht sehr viel, vielleicht ein wenig milchig. Er ist aber dankbar für jede Würze und Marinade.

Nach einem Rezept für Tofubratlinge habe ich eine Weile gesucht, da mir viele oft zu trocken waren oder beim Braten auseinander gefallen sind. Oder einfach zu fad. Dies hier ist wirklich lecker, einfach zu machen und eignet sich zudem noch für die Verwertung gekochter Gemüsereste.

Portionen:2

250 g Tofu

1 Zwiebel

1 TL Rapsöl

1 Möhre, roh

ca. 150 g Brokkoli, gekocht

1 Ei

2 EL Vollkornmehl

2 EL Semmelbrösel

2 EL Tamari

Salz, Pfeffer

4-6 EL Sesam

Albaöl

Zwiebel würfeln und in Rapsöl glasig dünsten. Möhre raspeln. Alle Zutaten bis auf Öl und Sesam in einem leistungsstarken Mixer verrühren. Die Masse (sie ist recht weich) noch mindestens 15 Minuten quellen lassen, dann Bratlinge daraus formen und in den Sesamkörnern wälzen.

In Albaöl bei mittlerer Hitze von beiden Seiten ca. 3-4 Minuten braten.Und am besten mit einem frischen Salat genießen. Ich habe Salat aus bunten Tomaten genommen.


Natürlich könnt ihr statt Brokkoli auch andere Gemüsereste nehmen oder sie weglassen, sie machen die Bratlinge aber schön saftig. Ich habe die restlichen Bratlinge am nächsten Tag kalt mit zur Arbeit genommen und sehr lecker gefunden.

Die Kinder haben es übrigens gegessen, was das größte Kompliment in Sachen Tofu überhaupt ist.

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